Überfahrt von Wellington nach Picton
Bei den Kiwis ist alles etwas entspannter, so auch die Überfahrt mit unserem Camper auf dem Fährschiff nach Picton. Zwar ging das Anstehen doch etwas länger, dann war das Laden auf die Ladefläche des Schiffs aber mühelos (trotz der Grösse unseres Fahrzeugs).
Die Überfahrt für sich war landschaftlich super, auch das Wetter war toll insbesondere bei der langen Fjordeinfahrt nach Picton. Hinter jeder Bucht versteckte sich noch ein kleines Häuschen, völlig abgeschieden.
Die Ankunft in Picton zeigte uns dann aber auch sofort, dass wir vermutlich auf der Südinsel weniger Städte und etwas mehr Einsamkeit zu erwarten haben. Picton als Haupteinfahrtsort der Südinsel ist nicht mehr als ein kleines Fischerdörfchen. Aber dies ist absolut in unserem Sinne!
Picton
Nach der Überfahrt auf die Südinsel und einer, zugegeben ziemlich kalten, Nacht in Picton haben wir uns entschieden den Fjord bzw. die Hafeneinfahrt noch aus der Landperspektive anzuschauen. Von Picton gibt es viele schöne und gut ausgebaute Wanderwege (und auch viele Biketracks). Die von uns ausgewählte Wanderung führte zum „Snout View“ von wo wir die einfahrenden Fährschiffe und die viele Freizeit-Seefahrer beobachten konnten. Dazwischen gab es auch immer mal wieder ganz schöne Aussichten!
Marlborough
Die nördliche Südinsel lässt sich nicht ohne Stopp in Marlborough anschauen. Die Gegend ist bekannt für das Mikroklima und die weltbesten Sauvignon Blancs. Als Weinfans und durchaus schon mit den Weinen dieser Gegend in Berührung-Gekommende mussten wir hier einen Halt einlegen. Die Weingüter unserer Wahl waren jahreszeitbedingt nicht alle offen, somit wurde unsere Auswahl etwas einfacher.
Gestartet haben wir unsere Erkundungstour beim Weingut Saint Claire, welcher unserer Meinung nach etwas „zu“ komponierte Weine erstellte. Der nächste Stopp führte dann zum Weingut Hans Herzog, ein Schweizer der nach Neuseeland zog um die Weine zu machen, die man in der Schweiz (noch) nicht machen kann. Die Vielzahl an Weinsorte, die er herstellt, sind kaum zu toppen, vom obligaten Sauvignon Blanc über Tempranillo bis zum Zweigelt ist hier alles dabei, uns haben die Weine sehr gefallen! Nun mussten wir aber weiter, schliesslich liegt ja unser Weltreisefokus auf den Bergen und nicht auf dem Wein, obwohl sich dies in Neuseeland prima kombinieren lässt…
Abel Tasman National Park
Der Abel Tasman National Park, nach dem berühmten niederländischen Seefahrer benannt ist der meistbesuchte Nationalpark von Neuseeland, und insbesondere durch seine Küste und Buchten bekannt.
Beliebt ist es, die Küste mit dem Kajak abzufahren, oder den Coastal Track abzulaufen. Da der Park ziemlich gross ist, haben wir uns entschieden mit dem Schiff die Küste abzufahren, und uns dann ca. in der Mitte des Parks absetzen zu lassen und dann weiter südlich wieder vom Schiff abholen zu lassen. Die Strecke ist toll, mit vielen Vögeln und Palmen gesäumt – und natürlich von tollen Buchten. Der Track ist vielbelaufen und dadurch auch in einem Top-Zustand gehalten. Durch die „Flut“ mussten wir einen Umweg machen wodurch es ziemlich knapp mit der Abholung durch das Schiff wurde, aber auch dies haben wir prima hingekriegt. Toll, dass es Neuseeland hier gelungen ist einen Nationalpark einzurichten, und zum Glück hatten wir hier ausnahmsweise – vor allem in der zweiten Tageshälfte richtig tolles Wetter.
Mt Fyffe
Genug der Flachlandaktivitäten, dachten wir uns mit Blick auf die hohen Berge weiter südlich in Neuseeland. Unser Augenmerk galt dem Mount Fyffe, den wir nach einer Nacht am Meer vom Strand gesehen hatten. Um den Einstieg zu erreichen musste zuerst mal wieder eine Gravelroad überstanden werden, da diese aber ausgerechnet an diesem Tag neu eingekiest wurde blieben wir fast stecken. Eigentlich schon am Einstieg kehrten wir um und parkierten unseren Camper auf „Safe-Ground“. Dadurch verlängerte sich unsere Wanderung aber nochmals um 5 km…
Nach dem Start der Wanderung verlief der Weg auf einer steilen Kiesstrasse, die immer enger wurde und dann irgendwann die Sicht auf das dahinterliegende abgelegene, hochalpine Tal freigegeben hat. Mit jedem Schritt schien die Temperatur ab und der Wind zuzunehmen. Auf ca. 1100 Metern (unser Aufstieg startete knapp über Meereshöhe) erreichten wir die Mt Fyffe Hütte, von welcher es dann nochmals 500 Höhenmeter weiter zum Gipfel waren. Es hatte also wirklich noch ziemlich viel Schnee auf dieser Höhe, aber auch hier hat sich die Mühe gelohnt. Eine ganz tolle Aussicht, jedoch war der Wind so stark, dass wir wirklich Angst hatten weggeweht zu werden. Dadurch blieben wir nur ganz kurz auf dem Gipfel – schade, es war wirklich schön da oben…
Runter versuchten wir dann so schnell wie möglich zu kommen um die knapp 24 km vor der Dunkelheit hinter uns zu bringen. Dies gelang uns aber ohne Probleme, für einen Campingplatz reichte es dann auch noch. Wir blieben noch eine Nacht in Kaikoura…
Kaikoura
Speeking of Kaikoura; am nächsten Tag mussten wir dann doch die Seal-Colony anschauen. Die Seals machen es sich auf einer Halbinsel vor Kaikoura gemütlich und geniessen zwischen ihren Schwimmgängen die Sonne.
Sie lassen sich auch nicht wirklich von den Touristen stören, obwohl sich einige nicht an die 10 Meter Sicherheitsabstand zu den Tieren halten.
Viele schöne Fotos von den Tieren konnten wir schiessen, bis wir irgendwie alleine auf der Halbinsel waren. Zuerst waren wir erfreut darüber, dann verunsichert. Auf dem Weg zurück zum Camper sahen wir dann auch den Grund dafür – es war jetzt Flut und den Weg lässt sich nur noch durchs Wasser zurücklegen. Aber auch das liess sich mit kalten Füssen (und Waden) meistern.
Brew Moon Brewing
Auf dem weiteren Weg in den Süden lag Amberley. In Amberley gibts eigentlich nicht ganz viel zu tun, aber es gibt eine Mikro-Brauerei, die uns ins Auge gestochen ist. Kurzerhand einen (mittelmässigen) Campingplatz in Gehdistanz zur Brauerei gefunden und losgezogen um deren Gebräu zu entdecken. Mit 16 (eigenen) Bieren on Tap, mussten wir uns für den Beerflight auf 8 beschränken. Bier machen können die hier – und wir konnten tatsächlich einen Sieger küren den wir dann zur auch tollen Pizza hier trinken konnten.
Elephant Rock / Vanished World
In Oamaru wollten wir nochmals etwas wandern. Leider scheinen wir mit diesem Wunsch hier etwas alleine sein, alles Sehenswerte lässt sich mit dem Auto machen. Mehr als ein paar Schritte will man den Touristen nicht zumuten. Wir schätzen mal das kommt den meisten sehr entgegen, uns allerdings nicht. Aber neben der Strasse herlaufen macht auch keinen Spass, also ab in unseren Camper und die Elephant Rocks angeschaut. Die durch die Jahrmillionen zu Felselephanten abgeschliffenen Felsen. Lustig anzusehen und zu beklettern. An den vielen Schafen drumherum hatten wir aber schlussendlich fast mehr Freude und wurden fast ein Teil der Herde…
In der Stadt Oamaru selber machten wir eine Ausnahme und besuchten ein Museum, gut eigentlich ist es eher eine schräge Ausstellung; das Steampunk HQ. Bei dieser internationalen Bewegung geht es um „Kunst“ rund um Stahl und Dampf, ziemlich schräg, aber ziemlich cool.
Unser Versuch Pinguine zu entdecken verlief leider erfolglos, kein Wunder so wie sich manche Touristen aufführen. Da würden wir uns als Pinguine auch nicht zeigen.
Dunedin
Weiter auf unserem Weg in den Süden lag Dunedin, das Edinburgh des Südens. Hier machten wir abermals eine Ausnahme (okay das Wetter hatte eine Mitschuld) und besuchten das Siedlermuseum. Interessant wie das damals vor sich ging, und wie die Umstände der Überfahrt für die hauptsächlich schottischen Siedler war.
Nach dem Museum waren wir noch in der Stadt unterwegs, wobei es mal vom Bahnhof abgesehen nicht so wahnsinnig viel zu sehen gibt, darum fuhren wir gleich noch etwas weiter in den Süden und fanden uns einen super Campingplatz gleich an einem Meeres-Seitenarm. Da wir die ersten Ankömmlinge an diesem Tag waren, bekamen wir einen ganz tollen Platz. In der Nacht wechselte das Wetter von Regen zu Schnee und Kälte. Bald kam auch die Frage auf, kommen wir hier wieder raus? Unser Camper mit seinem hohen Gewicht und seinen kleinen Rädern ist nicht gerade das was man geländegängig nennen kann. Okay geben wir’s zu das Ding kann potentiell überall hängen bleiben.
Trotzdem machten wir nach dem Frühstück, wieder bei gutem Wetter (und Ebbe) einen Ausflug am Strand, wo wir noch einen „Fur Seal“ sehen konnten.
Nach dem Ausflug kamen wir dann aber ohne Probleme aus dem Camping-Platz-Rasen über die unbefestigte (und nasse) Gravelroad und dann auch erfolgreich auf die geteerte Strasse. Puhhh…
Nugget Point / Slope Point
Der Nugget Point ist wohl der meistfotografierte Punkt der Südinsel. Zugegeben der Ort ist auch sehr fotogen und mittlerweile auch strassenmässig gut erschlossen. Die Aussicht auf Leuchtturm mit den „Nuggets“ im Wasser war toll, trotz wechselhaften Wetter konnten wir einige gute Fotos schiessen.
Nächster Muss-Stopp für uns war dann der südlichste Punkt der Südinsel – der Slope Point. Dieser Punkt ist dem Südpol einiges näher als dem Äquator – uns wird vor allem auch der Wind in Erinnerung bleiben, auch hier fehlte nicht viel und uns hätte es in den Ozean geweht…
Milford Sound
Nach einer Übernachtung in Invercargill, der südlichsten Stadt von Neuseeland fuhren wir zum Milford Sound, der Fjord welcher Patrick von seinem letzten Besuch in sehr guter Erinnerung geblieben war. Der Weg dahin ist schon ziemlich abenteuerlich, aber der Ort zieht einem ganz schnell wieder in den Bann.
Nirgends auf der Welt scheinen höhere Berge direkt ins Meer abzufallen wie hier. Nirgendwo ist die Vegetation dichter, ein wirklich mystischer Ort, der trotz erhöhtem Touristenaufkommen nicht auf der To-Do-Liste fehlen sollte. Von der Bucht aus lässt sich der Milford Sound nicht wirklich erleben, darum haben wir uns für eine Cruise gebucht.
Wir haben uns für die erste Cruise am morgen entschieden um dem Touristenstrom noch etwas entgehen zu können. Dies lohnt sich wirklich, das Boot war ziemlich leer und wir haben in der Früh noch ein paar „Crested“ Pinguine beobachten können. Der Milford Sound ist übrigens einer der weltweit regenreichsten Orte, dementsprechend froh waren wir, dass es während unseres Besuchs trocken war.
Central Otago
Das letzte grosse Weingebiet, und das südlichste der Welt lag als nächstes auf unserer Route. Nicht aber ohne dazwischen noch eine Wanderung oberhalb des Lake Wakatipu zu machen. Die vielen Kletterrouten neben der Wanderroute sahen auch sehr vielversprechend aus, wir mussten aber aus Mangel an Ausrüstung passen.
Die Ausblicke auf den See und das umliegende „high alpine“ Umfeld liessen sich aber auch sehen.
Nach dem wuseligen Queenstown, wo wegen der aktuellen Schulferien Grossansturm herrscht, haben wir uns auf den Weg nach Cromwell dem Zentrum von Central Otago aufgemacht. Dies um noch ein paar Weine aus dieser Region zu probieren, ehe wir uns wieder in der Berge verziehen. Und es hat sich wirklich gelohnt, die Pinot Noirs dieser Region gehören wirklich zur Spitze.
Das Klima passt hier auch wunderbar zur Traube, ziemlich warm im Sommer (wie bei uns) und etwas weniger kalt wie bei uns im Winter. Da unsere Tage in Neuseeland gezählt sind konnten wir leider nicht von jedem Weingut alle Lieblingstropfen mitnehmen, aber ein paar wanderten dann doch in unserem Camper…
Mt Isthmus
Da Jahreszeitenbedingt nicht alle schönen Hügel/Berge begangen werden können, ist die Auswahl an schönen Zielen eingeschränkt. Der Mt Isthmus der halbwegs am Weg lag mussten wir uns darum mit vielen Touristen teilen, obwohl er mit ca 1200 Höhenmeter mehr als nur einen lockeren Ausflug darstellt.
Die Aussicht auf zwei Seen und die perfekte Fernsicht machen aber die Mühe locker wett. Auch fanden wir ausnahmsweise mal ein Plätzchen mit etwas weniger Wind wo wir uns einen Tee kochen und dann die Aussicht etwas länger geniessen konnten.
Wanaka / Cardrona
Wanaka liegt am Ende des Lake Wanaka und ist ähnlich wie Queenstown ein Outdoor-Mekka. Allerdings etwas weniger kommerzialisiert. Hier haben wir für zwei Tage unser Nachtlager aufgeschlagen – und dies auch als Ausgangsort fürs Skifahren gewählt. Richtig gehört, in Neuseeland dauert die Wintersaison immer noch an. Das Ganze war hier super organisiert, von Skimiete bis Shuttle und Tageskarte konnte alles in Wanaka gebucht werden, womit wir den Camper stehen lassen konnten. Alles hat perfekt geklappt, und auch das Wetter hat sich nach einigem Zögern am Morgen noch zu einem perfekten Skiwetter entwickelt. Der Schnee wechselte erwartungsgemäss von vereist nach sulzig, aber das Erlebnis war trotzdem super. Wer kann schon behaupten in der südlichen Hemisphäre auf den Ski gestanden zu sein ;-).
Franz Josef Gletscher
Unser letzter grösserer Abstecher wollten wir zum Franz Josef Gletscher machen. Als Schweizer sind wir uns ja schöne Gletscher gewohnt, aber der Franz Josef als „schnell“ reagierender Gletscher wäre schon was spezielles gewesen. Leider war das Wetter dort, allgemein hatten wir im Westen Neuseelands etwas Pech, so schlecht, dass wir die Übung noch auf dem Parkplatz abgebrochen haben. Die Sicht war mit ca. 20 Metern einfach zu schlecht (vom Starkregen ganz zu schweigen). Zumal man nicht mehr näher als 200 Meter an den Gletscher rankommt. Auch hier ging der Gletscher in den letzten Jahren zurück.
Mount Oxford
Nach unser regnerischen Erfahrung in Franz Josef fuhren wir weiter in Richtung Christchurch und machten nochmal Halt um den Mount Oxford zu besteigen. Leider war uns das Wetter auch dort nicht hold, sodass wir den Gipfel in den Regenklamotten erreichten. Die Route war steil und ziemlich lang, die Aussicht auf die Küste und den langen Küstenabschnitt entschädigte aber auch hier für die Mühe.
Christchurch
Auf dem Weg in den Süden hatten wir Christchurch bewusst ausgelassen, da wir hier nach der Abgabe des Campers nochmals ein paar Tage verbringen würden. Die Abgabe des Campers ging glatt und auf der Rückfahrt mit dem Taxi wurden wir vom älteren Taxifahrer über alles Christchurch informiert. Nach dem Beben 2011 hat sich die Stadt neu erfunden. Fast alle Gebäude sind neu gebaut worden. Auch entstand an neuen Orten neues Leben und viele Street Art Künstler haben die zerfallenen Mauern gestaltet. Die Spuren sind auch nach 8 Jahren deutlich zu sehen. Auch liegen viele Flächen noch brach.
Die Stadt hat für uns einen tollen Groove – das Nachtleben ist pulsierend und auch hier kommt das leibliche Wohl nicht zu kurz.
Kulturelles
Gefühlt tun sich die Neuseeländer weniger schwer mit ihrer Geschichte wie die Australier. Die Maoris, die eigentlich auch eingewanderte Hawaiianer sind, haben mit den neuen Einwanderer Handel betrieben und vielfach haben sich diese auch mit den neuen Einwanderer vermischt. Es gibt fast keine reinen Maoris mehr, auch gibt es keine mehr die die traditionelle Lebensform leben. Bei der Namensgebung der Orte fällt aber schon auf, dass diese fast ausschliesslich in Maori-Sprache sind. Allgemein scheint in Neuseeland der Umgang mit ihrer Geschichte entspannter bzw. problemloser.
Essen & Trinken
Essen und Trinken unterscheidet sich ebenfalls wenig von Australien. Man isst gut, bekommt fast alles – vieles auch aus einheimischer Produktion. Die Weinregionen die wir besucht haben produzieren auf Augenhöhe mit den Europäern – was auch für die Brauereien gilt. Diese sind mindestens so gut wie in Australien – sehr zu empfehlen. Wir haben camperbedingt meist selbst gekocht, was in unserem Camper problemlos ging. Sogar zu einem Kaiserschmarren liessen wir uns verleiten…
Geldversorgung
In Neuseeland hatten wir keine Geldversorgungsprobleme. Bargeldbezug ging problemlos, zahlen mit Karte meistens auch. Allerdings wird hier teilweise ein Zuschlag für Kartenzahlung von 1-5% verlangt. Auch Neuseeland ist nicht ganz günstig, gefühlt etwas teurer als Australien.
Mobilfunk & Internet
In Neuseeland haben wir uns wiederum eine lokale SIM beschafft, da wir hier keine Hotels sondern nur Camping-Plätze besuchen, wo’s nicht immer WLAN gibt. SIM-Karten werden hier nicht so offensiv an den Mann gebracht wie in Australien. So haben wir im ersten Supermarkt nach einer SIM gefragt und eine von 2Degrees erhalten. Beratung gab erwartungsgemäss keine. Aber das Angebot war für Neuseeländische Verhältnisse ok. Wir haben uns für 70 NZD 25 GB gekauft (mit unlimitierten Minuten/SMS). Im Folgemonat haben wir dann ein günstigeres Monatsabo genommen, wobei die verbleibende Datenmenge weiterhin verwendet werden konnte. Was bei 2Degrees auch nützlich war, war die Datahour, wobei man während einer frei über den Tag gewählten Stunde gratis surfen kann.
Unsere internationale SIM hat auch hier gut funktioniert. Die Abdeckung war aber ausserhalb der Städte dürftig.
Unser Garmin Inreach Mini hat uns auch hier zuverlässig begleitet.
Camper
Das Fahrten in Neuseeland ist mehrheitlich entspannt, ausserhalb der Ballungszentren wird’s teilweise etwas eng auf den Strassen besonders mit den fast 8 Metern unseres Campers. Links fahren waren wir uns von Australien ja schon gewohnt. Der Treibstoff Diesel ist vergleichsweise günstig, da unbesteuert. Wir haben jeweils zwischen 1.30 und 1.70 NZD pro Liter Diesel bezahlt. Die Steuern für unsere Fahrzeugkategorie betragen 7.24 NZD pro 100 gefahrene Kilometer, welche unser Campervermieter am Schluss der Reise einkassiert hat. Um etwas günstiger zu Tanken haben wir im Countdown (Supermarkt) eine Onecard geholt, womit wir bei den meisten BP-Tankstellen zwischen 6 und 10 Cents günstiger getankt haben.
Warmwasser & Kochen & BBQ wurde in unserem Camper mit Gas befeuert. Fast hätten die 9 Kg für den ganzen Aufenthalt gereicht, aber 1 Woche vor Abgabe mussten wir nochmals eine Flasche holen, was aber nicht weiter schlimm ist. Kostenpunkt zwischen 30 und 40 NZD.
Das es im Frühling jeweils relativ kalt werden kann, würden wir wohl beim nächsten Mal ein Mobilhome nehmen (also ein normales Wohnmobil), da diese besser isoliert sind. Alternativ könnte man die Heizung die ganze Nacht laufen zu lassen, aber das ist laut und nicht sehr effizient. Mit Schlafsack & oder Decke liessen sich die Nächte auch so aushalten. Auch wenn am morgen z.T. das Thermometer knapp über 0 Grad Innenraumtemperatur anzeigte.
Mit dem Camper waren wir mehrheitlich zufrieden, bis auf einige Kleinigkeiten wie z.B.; ein Pneu welchen es während der Fahrt zerlegt hat, die Bordelektronik die Spannungsabfälle hatte und dann die (Diesel-)Heizung die nicht mehr an wollte; ein Abwassertank welcher weniger Fassungsvermögen wie der Frischwassertank hatte und der dazugehörige Füllstandsmesser der nicht funktionierte. Wenn der Abwassertank zu voll wurde hatten wir das Abwasser dann in der Dusche… Aber mal davon abgesehen, lief die Kiste gut und für die gefahrenen 6931 Kilometer hatten wir einen Verbrauch von 651.71 Liter was einem Verbrauch von 9.4 Litern auf 100 km entspricht – durchaus angemessen für ein Fahrzeug dieser Grösse und das hügelige Gelände von Neuseeland.
Abschliessender Eindruck
Neuseeland ist ein tolles Reiseland, vor allem für Outdoorliebhaber wie wir das sind. Es gibt noch Ecken, welche wenig begangen werden und man für sich alleine ist, besonders wenn man noch in der Vorsaison unterwegs ist. Teilweise hätten wir uns einen 4WD-Camper gewünscht um besser an die Einstiege zu kommen… Tolle Berge, schöne Buchten, gutes Essen, tollen Wein und eine grosse Craft-Bier-Auswahl gibts noch on top dazu.
Etwas unerfreuliche Züge nimmt unserer Meinung nach der Tourismus in Neuseeland an, es gibt schon in der Vorsaison viele Leute (vor allem aus dem asiatischen Raum), aus Erzählung von anderen Reisenden sei dies während der Saison wirklich schlimm. Die Camper stauen sich dann überall, und alle Campingplätze sollen dann voll sein. Neuseeland scheint nicht zuletzt aus diesem Grund Gegensteuer zu geben mit einer zusätzlichen Reise-/Touristengebühr bei der Einreise. Mal schauen, was dies bringt.
Für den Alkoholkauf im Supermarkt unbedingt den Reisepass mitnehmen. Wir wurden mehrmals danach gefragt, obwohl wir wahrscheinlich nicht mehr wie unter 25 aussehen, aber die Strafen für den Verkauf von Alkohol an Minderjährige sind sehr hoch, darum sind die Verkaufsstellen übermässig streng.
Ach ja, wer hofft coole Aufnahmen mit Drohnen machen zu können; diese sind an den meisten Orten verboten, oder man braucht eine spezielle Lizenz. Wie wir (vor allem in Australien) erfahren konnten, haben viele Piloten den Anstand zuhause gelassen, die Folge davon sind wohl diese Verbote.
Den Preis für weniger Touristen ist die Vorsaison (oder Nachsaison) zu nutzen, das Wetter ist dann etwas weniger berechenbar und kühler, aber es ist hat überall noch Platz (und erst noch weniger Mücken)!
Wandern in Neuseeland
Wandern lässt sich in Neuseeland an vielen Orten, es wird ja auch als Outdoor-Paradies angepriesen. Die Wanderwege sind meistens in einem super Zustand und gut markiert. Was uns gestört hat, war das bescheidene Angebot von schönen Eintageswanderungen. Die Wanderungen waren entweder sehr kurz 1-2h (oder wir zu schnell) oder dann mehrtätig, wobei hier die Unterkünfte schon ausgebucht oder noch nicht offen waren. Teilweise brauchte man auch ein Schiff zum hinkommen und wieder ein Schiff um abgeholt zu werden. Dies lässt sich leider nicht ganz einfach on-the-fly und dann noch wetterabhängig und ausserhalb der Saison organisieren. Schade eigentlich…
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Wir sind aktuell auf dem Weg nach Australien, wo wir noch ein paar Tage verbringen bevor’s dann nach Nepal geht – stay tuned!